Exemplum 27

„ D i e m a s s i v e n K l i n k e r f a s s a d e n e r - m ö g l i c h e n n i c h t n u r e i n e d a u e r h a f t e u n d s o l i d e B a u s u b s t a n z , s i e s o r g e n a u c h f ü r e i n e h e r v o r r a g e n d e S c h a l l - u n d W ä r m e i s o l a t i o n “ 50 51 Wohnanlage in Altdorf Schweiz e X emplum MAGAZIN FÜR KLINKERARCHITEKTUR F R E I E S I C H T A U F D I E A L P E N A uf dem Gelände einer ehemaligen Schreinerei, gele- gen in der kleinen schweizerischen Gemeinde Altdorf, trifft der Blick seit wenigen Monaten auf eine hoch- wertig verklinkerteWohnanlage. Das nach Plänen des vor Ort ansässigen Büros Germann & Achermann er- richtete Projekt ist Teil einer umfangreichen Quartierserneuerung im Bereich der zentral im Ort gelegenen Hellgasse. Auf vier bis sechs Ebenen sind 14 exklusive Eigentumswohnungen mit Wohnflächen zwischen 96 bis 134 Quadratmetern entstanden. Sämtliche Einheiten sind mit kleinen Terrassen bzw. luftigen Balkonen ausgestattet, zu- sätzlich steht eine Tiefgarage mit 25 Stellflächen im teilweise unter- irdisch gelegenen Erdgeschoss zur Verfügung. Wohnanlage in Altdorf Planung: Germann & Achermann AG, Altdorf (Schweiz) Verarbeiter: Rostein AG, Rotkreuz (Schweiz) Röben Keramik-Klinker YUKON granit, NF Wasseraufnahme: ca. 1,5% ˜ YUKON online A usgehend von dem schmalen, leicht abschüssigen Grund- stück und der zur Hellgasse in Richtung Nordosten eng angrenzenden Nachbarbebauung entwickelten die Planer einen schlanken viergeschos- sigen Baukörper, dessen Erdgeschoss zur Gartenseite weitgehend im Erd- reich liegt. Zur Straße hin präsentiert sich der Neubau mit einer abwechs- lungsreich geöffneten Lochfassade, die Gartenseite wurde im Kontrast mit großflächigen Glasfronten ausgebildet. Zusätzlichen Raum bietet das mittig auf dem Baukörper aufgesattelte Volu- men, das auf zwei Ebenen zwei luftige Penthouse-Wohnungen mit freiem Panorama-Ausblick auf die umgebende Alpenlandschaft bietet. „Die abgebrochene Schreinerei war Anfang des 20. Jahrhunderts mit Fassa- den aus böhmischen Klinkern errichtet worden“, berichtet Projektarchitekt Max Germann. „Südlich angrenzend entstanden dann zur Mitte des 20. Jahr- hunderts weitere große Industriebauten mit Backsteinfassaden. Mit der Wahl des Materials Klinker haben wir uns also ganz direkt auf den Standort bezogen.“ Ähnliches gilt auch für das aufgesat- telte Volumen: „Der Neubau hat einen Nachbarbau, der demselben Gesamt- projekt angehört, und bei dem sich das Turm-Motiv wiederholt. Ganz bewusst wollten wir damit an die spätmittel- alterliche Stadt erinnern, in der es hier zahlreiche Turmbauten gab. Zugleich vermitteln die Aufbauten zwischen dem kleinmaßstäblichen Ortskern und der Großmaßstäblichkeit des angrenzenden Industriequartiers.“ Mit dem aufgesattelten Volumen zitieren die Architekten die spätmittelalterliche Stadt Altdorf, in der es zahlreiche Turmbauten gab.

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