Exemplum 27

47 46 Schule in Hollerich Luxemburg e X emplum MAGAZIN FÜR KLINKERARCHITEKTUR Im Zusammenspiel mit den schlanken schwarzen Fensterrahmen ist ein ebenso abwechslungsreiches wie wertiges Fassadenbild entstanden. Für einen kostengünstigen und zügigen Baufortschritt kamen Formsteine sowie vorgefertigte Läuferstürze, Decken- platten und Mauerwerksabdeckungen zum Einsatz. D ie rund 120.000 Einwohner zählende Stadt Luxemburg ist nicht nur die Hauptstadt des gleichnamigen Großher- zogtums, sie ist auch ein bedeutender Finanzplatz und neben Brüssel und Straßburg außerdemVerwaltungssitz der Europäischen Union. Im zentral gelegenen Stadtteil Hollerich wurde hier zuletzt ein hochwertig ausgeführter Klinker- neubau der Grundschule Ecole Fondamentale Hollerich fertigge- stellt. Der nach Plänen des vor Ort ansässigen Büros architecture & urbanisme 21 entwickelte Komplex ergänzt das bestehende, noch aus der Gründerzeit stammende Ensemble der Grundschule um ein dringend benötigtes neues Foyer sowie umweitere Räumlichkeiten und Angebote. Auf drei Ebenen stehen dabei insgesamt 4.400 Quad- ratmeter Bruttogeschossfläche zur Verfügung. U m die eng bemessene Grund- stücksfläche optimal zu nutzen und dabei wenig von der be- stehenden Grün- und Spielplatzfläche zu besetzen, ergänzten die Planer den Bestand um einen schmalen zweige- teilten Baukörper, der in Richtung der nordwestlich angrenzenden Kreuzung Rue Antoine Meyer/Rue Raymond Poincaré in einer leicht zurückliegenden Eingangshalle mündet. Die moderne Formgebung, die hochwertig gestal- teten Klinkerfassaden und die nach Nordosten gezielt platzierten vertikalen Fenster schaffen dabei einen markanten Kontrast zu dem mit Sandsteinsockeln und hellen Putzfassaden gestalteten Bestand sowie zu den hell verputzten Wohnhäusern entlang der Straße Rue Antoine Meyer. Die Verbindung zum Alt- bau erfolgt über eine zweigeschossige Verbindungsbrücke. Zentraler Blickfang ist der neu ge- schaffene Eingangsbereich. Um einen er- lebbaren Übergang zwischen Innen und Außen zu schaffen und die Kinder so in den Neubau zu „begleiten“, entwickelten die Planer ein weitgehend geschlossenes Volumen, das oberhalb des großzügig verglasten Erdgeschosses weit über den Eingangsbereich vorkragt: „Ganz bewusst ist eine einladende Geste entstanden, die die Kinder vor derWitterung schützt und sie bereits im Außenraum in Empfang nimmt“, erklärt Architekt Peter Schäfer, Projektleiter von AU21 . Im weitgehend geschlossenen Obergeschoss zählt ein tief zurückliegendes horizontales Fens- terband zu den wenigen Öffnungen des betont massiven Klinkervolumens.

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