Exemplum 27

25 24 e X emplum MAGAZIN FÜR KLINKERARCHITEKTUR A ls erster Bauabschnitt ist hier ein straßenbegleiten- der, insgesamt 220 Meter langer Wohnriegel realisiert worden, der städtebaulich gleichzeitig als Puffer fungiert, der die dahinter liegenden Gebäude vor Lärmbeein- trächtigungen aus der verbleibenden Bahntrasse bewahrt. Auf wechselweise vier bis fünf Ebenen mit einer Wohnfläche von insgesamt 7.500 Quadratmetern stehen 83 Wohnungen mit Größen zwischen 47 und 136 Quadratmetern zur Verfügung. Mit der Entwurfsplanung für das Projekt war nach einem gewonnenenWettbewerb das Hamburger Büro Mey- er-Wolters & Yeger Architekten beauftragt worden. Um die enorme Gebäudelänge zu gliedern, entwickelten die Planer eine hochwertig gestaltete Klinkerarchitektur mit abwechs- lungsreich detaillierter Sichtfront, die durch vorspringende Loggien sowie durch rhythmisierende Turmhäuser geprägt ist: „Grundlegende Idee war dabei, dass der lange Gebäude- riegel mit zwei Klinkern unterschiedlicher Farben verblendet wird, um so die Sockelzone und die Türme herauszuarbei- ten“, erklärt Architekt Can Yeger. Ein wichtiges Element sind außerdem die großen Durchfahrten der Torhäuser, die eine bequeme Zufahrt zur Tiefgarage ermöglichen und außerdem Zugang zum nahezu autofrei gehaltenen hinteren Bereich des Areals am idyllischen Flusslauf der Ilmenau bieten. Die Ausführungsplanung für das Projekt und die Fas- saden erfolgte durch die Ilmenaugarten GmbH & Co. KG. Auf Basis einer vorherigen Bemusterung kamen schließlich der warmgraue Röben Keramik-Klinker DOVER und der rot-bun- te Kohlebrandklinker SHEFFIELD im Normalformat zum Einsatz. Die Steine betonen den hochwertigen Charakter der Anlage und schaffen auf den ersten Blick einen Bezug zu den historischen Fassaden der Lüneburger Altstadt. Für einen schnellen und kostengünstigen Baufort- schritt lieferte Röben vorgefertigte, beidseitig mit Verzahnung ausgestattete Läuferstürze, die auf der Baustelle lediglich auf das seitliche Mauerwerk aufgelegt und anschließend mit Kon- solankern am Stahlbeton befestigt wurden. Mit ihrer Verzah- nung wurden sie unsichtbar in das umgebende, konventionell erstellte Mauerwerk integriert. Wohnbebauung in Lüneburg Deutschland Um die enorme Gebäudelänge zu gliedern, entwickelten die Planer eine hochwertig gestaltete Klinkerarchitektur mit abwechslungsreicher Detaillierung und Rhythmisierung. Im Bereich der Dachterrassen kamen vorgefertigte Stürze zum Einsatz, die auf der Baustelle lediglich auf das seitliche Mauerwerk aufgelegt und anschließend mit Konsolankern am Stahlbeton befestigt wurden. C A N Y E G E R MW Y Ye g e r N i e d z i e l l a , H A M B U R G 1986–1994 Architekturstudium an der TU Dortmund 1994–1998 Tätigkeit bei Kleffel, Köhnholdt & Gundermann Architekten 1999–1999 Tätigkeit bei v. Bassewitz, Patschan, Hupertz und Limbrock 1999–2000 Tätigkeit bei Kohl und Kohl Architekten, Essen 2001 Bürogründung Meyer-Wolters & Yeger Architekten gemeinsam mit Ferdinand Meyer-Wolters 2016 Eintritt von Holger Niedziella, Umfirmierung in MWY Yeger Niedziella www.mwy-architekten.de

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