Kleiner Kreis Chronik 2020

28 Chronik 1951 – 2019 Der Abend im Schloss zu Oldenburg 1957 bis 2019 D er „Abend im Schloss zu Oldenburg“ ist eine der traditions- reichsten Veranstaltungen der Wirtschaftlichen Vereinigung Oldenburg – Der Kleine Kreis e.V. Begonnen im Jahr 1957, jährt sie sich im Jubiläumsjahr 2001 zum fünfundvierzigsten Mal. Der Schlossabend besitzt für die Wirtschaftliche Vereinigung Olden- burg eine besondere Bedeutung, und das verdankt sie auch ihrem er- sten Ehrengast im Schloss, Prof. Dr. Ludwig Erhard, damals Wirt- schaftsminister und unbestritten der Vater der deutschen Sozialen Marktwirtschaft. „Keine Experimente“, so wird er heute gern zitiert. Damit sprach er in seiner direkten Art vielen aus der Seele. So auch den Unternehmern an diesem Dezemberabend 1957, die sich schon lange zuvor zum „Kleinen Kreis“ zusammengeschlossen hatten und nun das erste Mal einen vorsichtigen Blick zurück auf ihren Weg zu einer neuen deutschen Wirtschaftsordnung werfen konnten. Sie wa- ren stolz auf das Erreichte und konnten mit dem Ehrengast auch ein Stück Bestätigung der eigenen Arbeit und Anstrengungen vorweisen. Klassisch und dem Anlass entsprechend im Oldenburger Schloss angesiedelt, ist der Schlossabend bis heute ein Ereignis, das zu den exklusivsten Treffen der Region gehört. Regionale Spezialitäten und Bräuche gehören dazu wie die Hammerschläge zum „cramer ampts mahl“: Nach der Rede des Gastes folgt ein Abendessen nach Ammer- länder Art, das vom traditionellen Löffeltrunk mit seinem berühm- ten Trinkspruch-Dialog gekrönt wird: „Ick seh di! – Dat freit mi! – Ick sup di to! – Dat do! – Ick hep di tosapen! – Hest’n Rechten drapen!“ Den mit dem Datum der Veranstaltung und dem Namen des Gastgebers, „Kleiner Kreis“, gravierten Zinnlöffel, aus dem der stärkende Trank empfangen wurde, nehmen die Gäste als Erinnerung mit nach Hause. Während des Essens wird traditionell die plattdeut- Ein eigenwilliges Trinkgefäß: Der Zinnlöffel für den Ammerländer Löf- feltrunk.

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